Piemont-Weinstile
Am bekanntesten sind ohne Frage die DOPs aus den Gebieten Langhe, Monferrato und Asti. Einige dieser DOCGs und DOCs haben es sogar zu internationalem Ruhm geschafft. Damit Sie Ihrer Kundschaft genau die Weinstilistik anbieten können, die diese möchten, folgen jetzt die Highlights der Piemont-Weine in einer Übersicht.
Rotweine
- Barolo: Der reinsortige Wein aus der Nebbiolo-Traube bildet sozusagen den Grundstein für den Erfolg der Piemont-Weine. Ein Barolo kann eine kleine Ewigkeit reifen - egal, ob er dem traditionellen oder dem modernen Stil verschrieben ist. Ein traditioneller Barolo muss ein paar Jahre reifen, bevor er sein erstes Trinkfenster erreicht. Ein moderner Barolo ist indes früher zugänglich. Beide Stile brillieren mit intensiven Anklängen von Sauerkirschen und Kräutern sowie viel Körper, Tannin und Säure.
- Barbaresco: Auch beim Barbaresco ist ausschließlich Nebbiolo drin. Die Weine sind noch fruchtiger und haben einen offeneren Charakter. Auch dieser Piemont-Wein, der als kleiner Barolo-Bruder gilt, hat ein gutes Reifepotenzial.
- Barbera d'Alba: Auch hier darf Nebbiolo mit hinein. Allerdings nur zu maximal 15%. Rebsortenstar ist nämlich der namensgebende Barbera. Ein Barbera d'Alba hat in der Regel viel Körper und eine intensive Fruchtigkeit. Lagert man diesen Wein zu lange, wird er schnell ätherisch.
- Dolcetto d'Alba: Hier haben wir 100% Dolcetto. Die Rebsorte fristet im internationalen Renommee ein Schattendasein von Nebbiolo und Barbera. Dabei ist die Traube ein idealer Einstieg in die Welt der Piemont-Weine. Mit den fruchtigen und nussigen Anklängen ist ein Dolcetto d'Alba in der Regel immer sehr harmonisch und ausbalanciert. Ein idealer Speisenbegleiter zur Pizza, Pasta und Co. Eher einfach, aber ehrlich - und meist mit einem guten Preis-Genuss-Verhältnis.
- Nizza: Dieser Piemont-Wein kennt mit Barbera nur eine einzige Rebsorte. Der Rotwein kann sehr alkoholstark sein. Er hat viel Körper und Tannin, das aber in der Regel harmonisch eingebunden ist.
Weißweine
- Gavi: Einer der wenigen Piemont-Weißweine von Ruf ist zweifelsohne der Gavi. Hier haben wir es mit 100% Cortese zu tun. Ein Gavi hat eine kräftige Säure und einen blumigen Charakter, was ihn zu einem idealen Sommerwein macht. Kommen übrigens alle Trauben für den Wein aus der namensgebenden Gemeinde Gavi, dann darf er sich Gavi di Gavi nennen.
- Roero Arneis: Roero war früher vor allem für Rotweine bekannt, dank des Aufschwungs der weißen Traube Arneis regiert hier aber inzwischen der Weißwein. Ein typischer Roero Arneis duftet nach Birne und Quitte, Honigmelone und exotischen Früchten. Am Gaumen ist er weich und üppig und hat nur wenig Säure. Genau das macht ihn zu einem idealen Speisenbegleiter.
Roséweine
International bekannte Roséweine werden im Piemont tatsächlich nicht produziert. Zwar gibt es mit Albugnano Rosato oder dem Canavese Rosato durchaus respektable Varianten. Aber große Roséweine entstehen im Anbaugebiet nicht. Dafür liegt der Schwerpunkt einfach zu sehr auf Rotwein.
Schaumweine
Wenn das Piemont für einen Schaumwein bekannt ist, dann für Asti. In der DOCG Asti bereitet man den süßen und alkoholarmen Perlwein aus der weißen Moscato-Traube, die international auch als Muscat Blanc à Petits Grains bekannt ist. Asti wird ausschließlich im Tankgärverfahren produziert und weist keine Autolysenoten auf, um den blumig-frischen Charakter der Muskat-Traube nicht zu verfälschen. Ein Asti ist aufgrund des geringen Alkoholgehalts ideal für die heißen Sommermonate. Er sollte möglichst jung genossen werden.
Allein die Wichtung der einzelnen Stile zeigt es auf: Das Piemont ist prädestiniert für Rotweine. Diese machen dann auch über 90% der Produktion aus. Wenn Ihre Kundschaft mit dem Piemont noch nicht ganz so vertraut sein sollte, lohnt es sich, zunächst Dolcetto als Einstieg anzubieten, da die Weine aus der Nebbiolo-Traube für einen unerfahrenen Gaumen sehr sauer und zu tanninhaltig anmuten können. Vor allem, wenn man es mit jüngeren Gewächsen zu tun hat. Das passt dann auch als Einstieg in das Preisgefüge.