Lange Zeit haben die Menetou-Salon-Weine im Schatten der Nachbar-Appellationen Sancerre und Pouilly-Fumé gestanden. Das ändert sich inzwischen. Obwohl die Weine nach wie vor mit einem hervorragenden Preis-Genuss-Verhältnis auftrumpfen, erobern sie mit ihrer hohen Qualität und ihrer Eigenständig nach und nach den Weltmarkt. Und genau das haben sie sehr verdient.
Die Menetou-Salon-Weine mögen kein Insider-Tipp mehr sein, aber sie sind nach wie vor ein Underdog im Vergleich zu den Gewächsen aus Sancerre oder Pouilly-Fumé. Dabei stehen die Weine ihren Nachbarn in nichts nach. Denn auch in Menetou-Salon findet man die legendären Feuersteinböden, die für die unverkennbare Flint-Note in den Weinen sorgen. Und unter uns: Die Menetou-Salon-Weine haben eine sehr lange Tradition. Urkunden aus den Jahren 1063 und 1100 beweisen, dass der Seigneur de Menetou Schenkungen an verschiedene religiöse Orden der Region machte und insbesondere der berühmten Abtei von Saint Sulpice-Lès-Bourges in Clos de Davet gelegene Weinberge überließ. Im Jahr 1190 schenkte auch Hugues de Vèvre, zu der Zeit Seigneur de Menetou-Salon, der Abtei von Loroy Weinberge.
Die alten Schriften berichten, dass der Wein aus Menetou-Salon eine der schönsten Zierden am Tisch des Schatzmeisters Jacques Coeur war, der den Herrensitz von Menetou 1450 erwarb. Es heißt sogar, dass Agnès Sorel, die Mätresse Karls VII, den Wein des "Clos de la Dame" ganz besonders schätzte, wenn sie zur Erholung auf das Schloss kam. Das Weinbaugebiet von Menetou-Salon, das bereits seit 1890 ein Winzersyndikat besitzt, erstreckt sich heute über gut 600 Hektar und hat seit dem 23. Januar 1959 den Appellationsstatus.