Margaux: Wein-Ikonen aus dem Médoc

Margaux gehört ohne Frage zu den großen Prestige-Appellationen am Linken Ufer in Bordeaux. Die Weine sind ebenso intensiv wie komplex und auch lagerfähig. Mit dem Premier Cru Classé Château Margaux hat die AOP nicht nur internationalen Weltruhm erlangt, sondern auch ein Zugpferd für alle anderen Châteaux der Appellation. Genau das macht Margaux-Weine dann aber auch für den Weinhandel so interessant.

Da ist zum einen das Premier Cru Classé, von dem eine Flasche schnell mal einen vierstelligen Betrag kosten kann. Zum anderen gibt es aber auch Alltagsgewächse mit einem zweistelligen Preis. Dadurch können auch die Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden befriedigt werden, die gerne Margaux-Wein trinken möchten, die aber einen engeren finanziellen Rahmen haben. Bevor wir uns die Margaux-Weine genauer anschauen, geht es jetzt aber erst einmal um die Geografie und das Klima. Denn beides sind wesentliche Faktoren für die Charakteristik der Weine.

Margaux-Wein: Geografie und Klima

Wenn aus Schlamm Großes wird - so provokant darf man ruhig formulieren, wenn es um die Appellation Margaux am Linken Ufer der Gironde geht. Denn bis zum 17. Jahrhundert bestand die heutige Appellation fast ausschließlich aus Schwemmland. Erst im 17. Jahrhundert entwässerten niederländische Ingenieure auf Geheiß von König Ludwig XIII. Die Gegend, damit dort mit Weinbau begonnen werden konnte.

Margaux liegt zwischen dem Meer und der Flussmündung und profitiert von einem gemäßigten ozeanischen Klima, das im Winter mild und vor sommerlichen Hitzewellen geschützt ist und eine langsame Reifung der Trauben begünstigt, was sich positiv auf die Feinheit des Weins auswirkt. Die 1.530 Hektar Rebfläche erstreckt sich über die Gemeinden Arsac, Labarde, Margaux-Cantenac und Soussans. Der Boden ist vor allem durch angeschwemmten Kies und Kiesel geprägt. Man findet aber auch schlammigen Kalkstein und sandigen Ton. Kies indes dominiert die Hänge.

Margaux: Gut zu wissen

Margaux: Crus Classés

Seit 1855 sind die Margaux-Weine klassifiziert. Diese Crus Classés bilden zum einen die Qualitätsspitze der Region. Zum anderen lassen sich durch sie auch die einfacheren Qualitäten besser verkaufen. Deswegen folgt hier eine Übersicht:

Premier Cru

• Château Margaux.

Deuxièmes Crus

• Château Brane-Cantenac
• Château Durfort-Vivens
• Château Lascombes
• Château Rauzan-Ségla
• Château Rauzan-Gassies

Troisièmes Crus

• Château Boyd-Cantenac
• Château Cantenac-Brown
• Château Desmirail
• Château Ferrière
• Château Giscours
• Château d’Issan
• Château Kirwan
• Château Malescot Saint-Exupéry
• Château Marquis d’Alesme-Becker
• Château Palmer

Quatrièmes Crus

• Château Marquis de Terme
• Château Pouget
• Château Prieuré-Lichine

Cinquièmes Crus

• Château Dauzac
• Château du Tertre

Margaux-Weine im Detail

Margaux-Weinstil

Natürlich lassen sich die Margaux-Weine nicht alle über einen Kamm scheren. Wie es sich aber für Gewächse vom Linken Ufer gehört, werden die meisten Cuvées von Cabernet Sauvignon dominiert. Ausnahmen bilden die Weine, deren Reben eher auf sandigem Ton gedeihen. Ihre Assemblage hat dann in der Regel einen höheren Merlot-Anteil. Dadurch sind die Weine am Gaumen fleischiger. Cabernet Sauvignon hingegen bringt enorm viel Rückgrat und komplexe Tiefe in die Margaux-Weine.

Hinzu kommen aber auch Eleganz, Frische und fein geschliffenes Tannin. Letzteres ist dann auch das große Unterscheidungsmerkmal zu den Weinen anderer Bordeaux-Appellationen vom Linken Ufer. Während die Crus Classés eine kleine Ewigkeit reifen können, sind die Crus Bourgeois inzwischen immer früher zugänglich. Meist ist hier auch ein höherer Merlot-Anteil der entscheidende Faktor. Reifen Margaux-Weine, dann entwickeln sie eine beeindruckend große aromatische Finesse.

Margaux: Wirtschaftsfaktor Wein

Margaux ist die größte Médoc-AOP – und eine der renommiertesten Bordeaux-Appellationen überhaupt. Ihre Strahlkraft hat sie vor allem dem Château Margaux zu verdanken, welches das einzige Premier Cru des Anbaugebiets stellt. Im Zuge dessen sind auch die weiteren Crus Classés sowie die Crus Bourgeois aus Margaux bei Weinliebhabenden auf der ganzen Welt gern im Glas gesehen. Das macht die Margaux-Weine zu einem verlässlichen Handelsgut. Und zwar auch in Zeiten mit einem sinkenden Rotweinkonsum und sich verändernden Vorlieben der Konsumentinnen und Konsumenten. Denn diese bevorzugen inzwischen verstärkt vor allem leichtere und unkompliziertere Rotweine mit weniger Alkohol.

Um dem teilweise gerecht zu werden, können auch die Margaux-Weine inzwischen in den Basisqualitäten jung genossen werden, weil sie sich dank eines höheren Merlot-Anteils bereits in jungen Jahren sehr charmant im Glas zeigen. Hier kommt dann auch noch ein vorzügliches Preis-Genuss-Verhältnis hinzu, das vor allem für Generalisten mit einem breit gewählten Portfolio höchst interessant sein dürfte.

Ihre Verkaufsargumente für Margaux-Weine

• Von 10 bis gut 1.000 Euro pro Flasche ist für jede Zielgruppe der passende Wein dabei.
• Große Châteaux-Namen und echte Insider-Tipps sprechen die Kundschaft unterschiedlich an.
• Rotweine mit einem hervorragenden Reifepotenzial.
• Sehr gute Speisenbegleiter.
• Für Fans von komplexen und zugleich eleganten Weinen.
• Fun Fact 1: Weil der Schriftsteller Ernest Hemingway Margaux-Weine sehr mochte, rief er seine älteste Enkelin immer Margaux, obwohl diese eigentlich Margot Louise hieß.
• Fun Fact 2: In Margaux produziert man auch Weißweine, die dann aber als Bordeaux AOP verkauft werden. Der bedeutendste Weißwein stammt von Château Margaux und heißt Pavillon Blanc.