Loire Weinstile
Wie Sie sehen, ist die Loire als Weinanbaugebiet doch sehr kleinteilig aufgebaut. Da kann es durchaus nützlich sein, einen zusätzlichen Überblick zu den unterschiedlichen Weinstilen zu erhalten. Und diese sind vor allem durch die unterschiedlichen Rebsorten geprägt. Gehen wir einfach mal ein wenig ins Detail.
Weißwein
Sauvignon Blanc: Sauvignon Blanc hat seinen Ursprung an der Loire - und ist auch das Aushängeschild unter den Rebsorten. Dabei macht sie nur knapp 16% der gesamten Rebfläche aus. Vor allem die Sauvignon-Blanc-Weine aus den Appellationen Sancerre, Pouilly-Fumé und Menetou-Salon sind überall auf der Welt bekannt. Sie haben nicht nur ein ausgeprägtes Cassis-Aroma, sondern brillieren eben auch sehr mit der berühmten Feuersteinnote.
Chenin Blanc: Eine kräftige Säurestruktur, die im Laufe der Reifung immer harmonischer wird, prägen die Loire-Weine aus Chenin Blanc. Die bekanntesten Gewächse stammen aus den Appellationen Coteaux du Layon, Montlouis-sur-Loire, Savennières und natürlich Vouvray. Diese Loire-Weine sind ideale Speisenbegleiter. Übrigens: 93,3% des in Frankreich angebauten Chenin Blancs ist an der Loire zu finden.
Melon de Bourgogne: Die jugendlich-frischen Muscadet-Weine von der Loire sind perfekt zu allerlei Speisen und treffen mit ihrer leichten Fruchtigkeit den Geschmack von vielen Menschen. Im Hozfass ausgebaut oder aber mit einem extra langen Hefelager findet man vor allem im Unterbereich Nantais in den drei Muscadet-Appellationen hervorragende Vertreter dieser charmanten Rebsorte. 99,9% aller Melon-de-Bourgogne-Rebstöcke Frankreichs stehen an der Loire.
Rotwein
Cabernet Franc: Anjou und Cabernet Franc gehören einfach zusammen. Die Weine haben einen fruchtig-samtigen Charakter, der sowohl ungeübte wie auch anspruchsvolle Gaumen befriedigt. Die Gewächse haben nicht ganz so viel Extrakt, wodurch sie ideal zu dem anhaltenden Trend der leichtfüßigeren Rotweine passen. Neben den AOPs Anjou, Cabernet d'Anjou und Saumur im Unterbereich Anjou-Saumur, trumpfen auch die Cabernet Francs auch Chinon und Bourgueil in der Touraine auf.
Gamay: Gerade einmal 6,6% der gesamten Rebfläche an der Loire ist mit der roten Rebsorte Gamay bestockt. Auf dem Weltmarkt spielen diese Rotweine dementsprechend keine zentrale Rolle. Was aber nichts daran ändert, dass die charmant-fruchtigen Game-Weine Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber rund um den Globus bezaubern können und als echter Insider-Tipp gelten.
Pinot Noir: Erst seit 2015 wird an der ganzen Loire (und nicht nur in einzelnen Appellationen) Pinot Noir angepflanzt. Inzwischen beträgt die Rebfläche insgesamt 2.227 Hektar. Damit ist Pinot Noir die einzige rote Rebsorte, deren Anbaufläche wächst statt schrumpft. Die Weine sind ein Sinnbild für Feinheit und Eleganz - mit einer deutlichen fruchtigen Komponente.
Roséwein
Vor allem aus Anjou kommen halbtrockene und süße Roséweine, die vor allem die Franzosen selbst sehr lieben. Cabernet Franc spielt hier die Hauptrolle. Wobei die Rosé-Produktion in einem Großteil aller Loire-Appellationen zugelassen ist. Diese Loire-Weine sind in der Regel dann auch trocken ausgebaut. Obwohl die Roséweine von der Loire international kaum bekannt sind, machen sie 26,2% der Gesamtproduktion aus - die Rotweine kommen lediglich auf 16,4%.
Schaumwein
Über 12.000 Hektar Rebfläche umfasst die AOP Crémant de Loire. Das Epizentrum ist in Saumur, wo man feinsten Saumur Brut findet. Generell sind die Crémants de Loire sehr vielfältig. Vom frisch-spritzigen bis hin zu reifem Genuss ist hier tatsächlich alles möglich. Genau das macht die Schaumweine für den Handel so attraktiv. Selbiges gilt auch für das hervorragende Preis-Genuss-Verhältnis.