Champagne: Geografie und Klima
Als nördlichstes Anbaugebiet Frankreichs herrscht in der Champagne ein kühles Kontinentalklima. Sehr kalte Winter, Spätfröste und viel Regen prägen hier den Weinbau. Ein Großteil der Weinberge findet sich in windgeschützten Hanglagen an den Flüssen Marne, Aisne, Seine und Aube, die einen mildernden Einfluss haben.
Generell kann man die Champagne in fünf Unterregionen unterteilen:
- Côte des Blancs
- Montagne de Reims
- Côte de Cézanne
- Vallée de la Marne
- Côte des Bar
Unterregionen der Champagne
Fast jede Unterregion hat eigene klimatische oder Boden-Besonderheiten, die sich dann auch auf die Wahl der Rebsorten und den Charakter der Schaumweine auswirken. Damit Sie wissen, welche Champagner für Ihr Sortiment am besten geeignet sind, dröseln wir das jetzt für Sie auf.
Côte des Blancs
Zwischen Épernay und Versus findet man die Côte des Blancs. Hier ist der Name Programm. Denn mit 95% Chardonnay-Bestockung ist diese etwa 3.150 Hektar große Unterregion tatsächlich so etwas wie der weiße Hang der Champagne. Die Weinberge sind in der Regel gen Osten ausgerichtet. Hier wurzeln die Reben tief in einen sehr, sehr kreidehaltigen Boden, der eine mineralische Note in die Schaumweine bringt. Zudem sind die Champagner von der Côte des Blancs in der Regel schlank und trumpfen mit fruchtigen und blumigen Anklängen auf.
Die sechs Grand-Cru-Gemeinden der Côte des Blancs sind:
- Avize
- Chouilly
- Cramant
- Le Mesnil-sur-Oger
- Oger
- Oiry
Montagne de Reims
Pinot Noir bildet in der Montagne de Reims die Hauptrebsorte - allerdings dicht gefolgt von Chardonnay. Zudem findet man hier auch nicht unwesentliche Anpflanzungen von Meunier auf den insgesamt 4.200 Hektar umfassenden Rebflächen, die sich auf einer Länge von 30 Kilometern zwischen Reims und Épernay erstrecken. Die Weingärten sind in der Regel gen Norden ausgerichtet. Hier gedeihen die Reben auf einem Hochplateau, dessen Böden von Kreide, Sand, Lehm und Kalk geprägt ist. Diese Böden bringen fruchtige Champagner hervor, die ordentlich biss haben.
Die zehn Grand-Cru-Gemeinden der Montagne de Reims sind:
- Ambonnay
- Beaumont-sur-Vesle
- Bouzy
- Louvois
- Mailly-Champagne
- Puisieulx
- Sillery
- Tours-sur-Marne
- Verzenay
- Verzy
Côte de Cézanne
Erst seit den 1970er-Jahren zählt man die 1.500 Hektar umfassende Rebfläche in der Côte de Cézanne zur Champagne. Die Unterregion erstreckt sich südwestlich der Côte de Blancs um die namensgebenden Stadt Sézanne. Auf den Lehm- und Mergelböden baut man hauptsächlich Chardonnay an. Hier einen bestimmten Stil festzulegen, ist schwierig, da die meisten Winzer ihre Trauben an Négociants und Genossenschaften verkaufen, die sie dann mit dem Lesegut anderer Champagne-Regionen verschneiden. Generell kann man aber sagen, dass der Chardonnay der Côte de Cézanne einen etwas üppigeren Stil hervorbringt. Die Côte de Cézanne hat keine Grand-Cru-Gemeinde.
Vallée de la Marne
Mit 11.500 Hektar Rebfläche ist das Vallée de la Marne die größte Unterregion in der Champagne. Das Anbaugebiet beginnt bei Aÿ und folgt gut 100 Kilometer dem Flussverlauf der Marne bis nach Charly. Da es im Marnetal regelmäßig zu Spätfrösten kommt, baut man vor allem Meunier an. Pinot Noir und Chardonnay können hier erfrieren, es gibt sie aber trotzdem. Die Böden bestehen vor allem aus Kalk. Im Westen indes dominiert Lehm. Die Champagner aus dem Vallée de la Marne sind sehr ausgewogen und haben einen fruchtigen Charakter. Trotz seiner Größe hat das Vallée de la Marne nur eine einzige Grand-Cru-Gemeinde. Nämlich Aÿ.
Côte des Bar
Seit 1927 ist die Côte des Bar offiziell mit ihren 7.000 Hektar ein Teil der Champagne. Inoffiziell nennt man diese Unterregion auch einfach nur Aube - wie den Fluss, der neben der Seine die Region prägt. Die Côte des Bar bildet den südlichsten Teil der Champagne und liegt etwa 100 Kilometer von Épernay entfernt. Damit grenzt die Unterregion direkt an den Norden des Burgunds an. Pinot Noir und Chardonnay dominieren als Rebsorten. Diese gedeihen auf Lehm und Kalk in Hanglagen mit südsüdöstlicher Ausrichtung. Die Côte des Bar ist vor allem für vollmundige und ausgewogene, aber auch für sehr charakterstarke Winzerchampagner bekannt. Es gibt allerdings keine Grand-Cru-Gemeinden.