Württemberg kann nur Trollinger? Von wegen! Mit ihrer langen Geschichte, den einzigartigen geografischen Bedingungen und der Vielfalt an Rebsorten bieten Württemberg-Weine sowohl Weinfachhändlern als auch Gastronomen ein breites Spektrum an hochwertigen Gewächsen, die sich durch Regionalität und Typizität auszeichnen. Hier finden Sie alle Details kompakt dargestellt.
Der Weinbau in Württemberg hat eine über 1800-jährige Tradition. Erste Hinweise auf den Anbau von Reben stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, als die Römer die Region besiedelten und ihre Kenntnisse im Weinbau einführten. Eine urkundliche Erwähnung findet sich allerdings erstmals im Jahr 766 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch. Im Mittelalter erlebte der Weinbau einen Aufschwung, insbesondere durch die Förderung durch Klöster, die den Anbau systematisch ausweiteten.
Im 16. Jahrhundert war der „Neckarwein“ weit über die Region hinaus bekannt und geschätzt. Die damaligen Vorschriften, wie die „Herbstordnung“ von Herzog Friedrich I, sorgten für einheitliche Standards im Weinbau. Allerdings führten Kriege wie der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) sowie Rebkrankheiten wie Mehltau und Reblaus zu Rückschlägen. Erst im 19. Jahrhundert wurden durch König Wilhelm I. von Württemberg bedeutende Reformen eingeleitet, darunter die Einführung des Rieslings und die Gründung von Genossenschaften zur Qualitätssteigerung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte sich der Weinbau stark. Flurbereinigungen und technische Innovationen ermöglichten eine effizientere Bewirtschaftung, während gleichzeitig der Fokus auf Qualität gelegt wurde. Heute ist Württemberg vor allem für seine Rotweine wie Trollinger, Lemberger und Spätburgunder bekannt.