Wichtige Lagen für Mosel-Wein
Da die unterschiedlichen Aufteilungen für Außenstehende etwas verwirrend sein kann, schauen wir uns die fünf Weinbaubereiche mit ihren Lagen und Stilen jetzt einfach kurz gesondert an.
Mittelmosel
Mit gut 5.5000 Hektar Rebfläche bildet die Mittelmosel das Herzstück des Anbaugebiets. Die Reben wachsen an den Steilhängen auf blauem, grauem und rotem Schiefer sowie in den Tallagen auf Terrassensedimenten aus Kies, Sand und Lehm, die von der Mosel im Laufe der Jahrtausende abgelagert wurden. Eine geologische Besonderheit sind die Böden des Rotliegend bei Ürzig, wo die Mosel auf das rote Vulkangestein der Eifel getroffen ist. Zu den bekanntesten Einzellagen der Mittelmosel gehören die Alte Badstube am Doctorberg oder der Bernkasteler Doctor, die Brauneberger Juffer und die Brauneberger Juffer Sonnenuhr, der Erdener Prälat, die Zeltinger und die Wehlener Sonnenuhr sowie das Piesporter Goldtröpfchen. Die Weine der Mittelmosel sind meist fruchtiger und kräftiger als die von der Saar oder Ruwer.
Ruwer
Östlich von Trier befindet sich das gerade einmal 177 Hektar Rebfläche umfassende Teilgebiet des Ruwertals - mit Weinbergen an den Südhängen zwischen Sommeraus und dem Trierer Stadtteil Ruwer. Die Ruwer verzeichnet mit fast 88% den höchsten Rieslinganteil des gesamten Weinanbaugebietes. Außerdem werden vor allem Weiß- und Spätburgunder an der Ruwer angebaut. Die Steillagen-Rieslinge der Ruwer sind bekannt für ihre hohe Mineralität und gelten als besonders zart und delikat. Wichtige Einzellagen für Mosel-Weine sind unter anderem: Eitelsbacher Karthäuserhofberg, Mertesdorfer Bruderberg (samt Herrenberg und Abtsberg), Kaseler Kehrnagel und Dominikanerberg, Lorenzhöfer Felslay, Waldracher Jesuitengarten und Laurentiusberg, Morscheider Heiigenhäuschen sowie der Sommerauer Schlossberg.
Saar
Dunkler Devon-Schiefer prägt den Weinbau zwischen Serrig und Konz an der Saar. Die Weinberge befinden sich häufig an den Südhängen von Seitentälern. 793 Hektar sind mit Reben bestockt - 83% davon mit Riesling. Die Weine gelten als besonders lagerfähig und zeichnen sich durch Feinheit und Mineralität aus. Mit dem Wiltinger Scharzhofberg befindet sich eine der bekanntesten Riesling-Lagen der Welt an der Saar. Die Weine sind kleine und große Legenden, die bei Auktionen regelmäßig hohe bis höchste Gebote erhalten. Neben dem Scharzhofberg sorgen aber auch die Mosel-Weine aus den Einzellagen Ayler Kupp, Ockfener Bockstein oder dem Kanzemer Altenberg sehr oft für Furore.
Südliche Weinmosel
Im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg wachsen die Reben auf Dolomitgestein, das aus Kalkablagerungen eines Urozeans entstand. Hier ist das Mosel-Tal etwas breiter und die Hänge nicht ganz so steil. Erstaunlich: Hier ist Riesling mal nicht der Star. Sondern Elbling. Die weiße Rebsorte gedeiht an der Südlichen Mosel auf 400 Hektar. Aber auch die Burgundersorten fühlen sich auf den ebenso anzutreffenden Muschelkalkböden pudelwohl. Sie machen 30% der 870 Hektar umfassenden Rebfläche aus. Der Nitteler Fels ist hier die wohl bekannteste Lage für Mosel-Weine.
Terrassenmosel
Trockenmauern prägen die Optik der Steillagen ab Zell. Hier wird das Moseltal enger und enger, wodurch die Lagen mit den Trockenmauern eine zusätzliche Sicherung erhalten. Willkommen an der Terrassenmosel! Die Böden hier sind vor allem von Tonschiefer geprägt. Aber auch von quarzitischem Sandstein. Mit dem Bremmer Calmont findet man an der Terrassenmosel den steilsten Weinberg Europas. Weitere bekannte Lagen sind zum Beispiel der Neefer Frauenberg oder der Winninger Uhlen Roth Lay. Die Riesling-Weine, die an der Terrassenmosel entstehen, sind in der Regel etwas üppiger als die Gewächse vom Rest der Mosel. Die Weine haben viel Körper und Frucht.