Baden und seine Weinanbaugebiete
Jede der neun badischen Subregionen hat ein sehr eigenes Terroir und auch andere klimatische Verhältnisse. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass fast jeder Unterbereich einen anderen Rebsorten-Schwerpunkt hat. Was folgt, ist ein kompakter Überblick der wesentlichen Merkmale.
Badische Bergstraße
Der Odenwald schützt die Weinbauflächen der Badischen Bergstraße vor kalten Ostwinden. Zudem glänzt die Subregion mit etwa 1.600 Sonnenstunden pro Jahr. Für deutsche Verhältnisse ist das schon recht viel. Die Böden setzen sich aus Löss, Lösslehm und Verwitterungsgestein wie Porphyr, Granit und Gneis zusammen, auf denen vorwiegend Riesling und Spätburgunder wachsen.
Bodensee
Der Spätburgunder ist seit dem 9. Jahrhundert in den Weinbergen hier vertreten. Reben gedeihen hervorragend auf den Schwemmsandböden und in dem vom Bodensee regulierte Klima. Hier wird hauptsächlich Müller-Thurgau angebaut.
Breisgau
In der Weinregion Breisgau werden Spätburgunder sowie Müller-Thurgau, Grauburgunder und Weißburgunder produziert. Die Anbauflächen erstrecken sich bis in Höhenlagen von 500 Metern und stehen auf Muschelkalk-, Buntsandstein- und Mergelböden.
Kaiserstuhl
Die Region ist durch ihren fruchtbaren Boden aus Löss und verwittertem vulkanischen Gestein geprägt. Der Kaiserstuhl ist bekannt für seine hervorragenden Grau- und Spätburgunder, die sich durch Opulenz und Eleganz auszeichnen.
Kraichgau
Zwischen Bruchsal und Wiesloch erstreckt sich eine Hügellandschaft mit Böden aus Keuper, Muschelkalk und Buntsandstein. Die weiße Burgundersorte Auxerrois, die mit ihrer expressiven Aromatik, einem Hauch von Schmelz und einer spürbaren Mineralität ins Glas kommt, ist der heimliche Held der Region.
Markgräflerland
Zum Markgräflerland gehört vor allem der Gutedel. Das feuchtwarme Klima und die tonigen Lehmböden sowie schweren Mergelböden schaffen optimale Voraussetzungen für die oft nicht gewürdigte Rebe, die in der Schweiz und Frankreich als Chasselas bekannt ist.
Ortenau
Eingeschlossen zwischen dem Rhein auf der einen Seite und dem Schwarzwald auf der anderen, liegt die Subregion Ortenau, die als Deutschlands südlichste Riesling-Region gilt. Riesling wird hier Klingelberger genannt und spielt neben den Burgundersorten eine führende Rolle.
Tauberfranken
Obwohl es für badische Verhältnisse kühl ist, zählt Tauberfranken zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Hier sind die Böden kalksteinartig geformt. Die bedeutendsten Rebsorten sind der Schwarzriesling (Meunier) sowie der Müller-Thurgau (Rivaner).
Tuniberg
Der Tuniberg bei Freiburg ist ein kleiner, aber feiner Ort, der südwestlich vom Kaiserstuhl liegt und als Geheimtipp für Spätburgunder gilt. Wenn man die Weine überhaupt ins Glas bekommt, denn die meisten der Tuniberg-Weine werden in der Region selbst verkauft.