Wichtige Lagen für Ahr-Wein
Generell kann man die Ahr-Weine in zwei unterschiedliche Typen unterscheiden. Da wären zum einen die fruchtig-charmanten Gewächse und zum anderen die tiefgründigen Charakter-Kreszenzen, die oft eine faszinierend rauchige Note haben. Und zwar egal, ob Spätburgunder, Frühburgunder oder Riesling. Der Hauptgrund liegt natürlich im Boden, aber auch das Klima kann durchaus unterschiedlich sein. Was folgt, ist ein Überblick zu den wichtigsten Lagen.
Heimersheimer Landskrone
Mit einer Steigung von bis zu 55% erstreckt sich die Landskrone entlang der Ahr. Ihr Vulkan-Kegel überragt dabei die Stadt Heimersheim. Die Landskrone ist mit ihrem felsigen Boden und den hohen Stützmauern die erste Lage, wenn man der Ahr flussabwärts folgt. Die Böden bestehen aus Basalt und Schiefer, aber auch aus lehmigen Ton. Gemeinsam mit den Weinbergsmauern wird so die Sonnenwärme dank der südlichen Ausrichtung optimal gespeichert. Die Landskrone befindet Von hier stammen besonders charaktervolle und tiefgründige Spät- und Frühburgunder.
Heimersheimer Burggarten
Grauwacke und Grauwackenschiefer dominieren diese Lage. Man findet aber auch Löss, Lösslehm und Basalt. Genau deswegen können die Spätburgunder aus dem Burggarten, der auf einer Höhe zwischen 80 bis 200 Metern über dem Meeresspiegel liegt, entschieden Unterscheiden. Reben, die auf Grauwacke stehen, bringen hier zum Beispiel einen fruchtig-würzigen Ahr-Wein hervor, während Löss und Lehm eher für kräftige und körperreiche Varianten verantwortlich ist. Ist ein Spätburgunder aus dem Burggarten eher wuchtig, dann wachsen seine Reben auf Basalt.
Bad Neuenahrer Sonnenberg
In Bad Neuenahr ist das Flusstal etwas breiter. Die Böden im Sonneberg bestehen vor allem aus Sandsteinlehm und Schiefer, wobei man auch Grauwacke findet. Mit einer Steigung von bis zu 45% profitieren die Spät- und Frühburgunder-Reben von der südlichen Ausrichtung, denn so bekommen sie die volle Sonnenintensität ab. Die Weine sind in der Regel würzig bis kräftig, lassen aber auch eine schöne Eleganz nicht vermissen.
Ahrweiler Silberberg
Auch hier haben wir es wieder mit einer sehr diversen Lage zu tun. Einerseits findet man hier Grauwacke, andererseits aber auch Schiefer und Löss. Spätburgunder ist die Hauptrebsorte. Diese Ahr-Weine sind also sowohl feinfruchtig wie auch füllig - je nach Bodentyp. Aufgrund der Steigung, die bis zu 60% beträgt, können die Weine durch die unterschiedliche Sonnenwirkung auch höchst unterschiedlich in ihrer Intensität sein.
Waldporzheimer Gärkammer
Mit nicht einmal 0,7 Hektar Rebfläche gehört die Gärkammer in Waldporzheim zu den kleinsten Lagen in Deutschland. Hier findet man ausschließlich Spätburgunder, der auf spektakulären Weinterrassen auf Grauwacke oder verwittertem Schiefer mit sandigem Lehm wächst. Ein Teil der Reben ist sogar wurzelecht.
Dernauer Pfarrwingert
Das Besondere am Pfarrwingert: Die Lage befindet sich im unteren Bereich eines Halbkessels über Dernau. Dadurch ist sie vor den hier vorherrschenden kühleren Winden geschützt. Grauwacke, verwitterter Schiefer und auch ein kleiner Anteil Tonschiefer prägen den Boden. Der Pfarrwingert gehört zu den heißesten Lagen an der Ahr - dementsprechend intensiv sind die Spät- und Frühburgunder.
Mayschlosser Mönchberg
Hier haben wir es mit der größten Lage für Ahr-Wein zu tun. Im Norden hält ein Wald kalte Winde ab, Schiefermauern auf dem terrassierten Steilhang speichern zudem zusätzlich Wärme und sorgen für ein sehr besonderes Mikroklima. Grauwacke dominiert den Boden, ergänzt durch einen kleinen Anteil Lehm. Die Früh- und Spätburgunder, die aus dem Mönchberg stammen, brillieren mit einer eleganten Würze.
Recher Herrenberg
Mit bis zu 60 Prozent Steigung trohnt der terrassierte Weinberg über dem Örtchen Rech. Der sonnige Südhang hat einen steinigen Boden, der von vulkanischem Gestein, Schiefer und Grauwacke dominiert wird. Hier wächst vor allem Spätburgunder. Das Besondere: Hier fand nie eine Flurbereinigung statt. Deswegen findet man noch viele wurzelechte Reben.