Denkt man an Wachau-Weine, dann fallen einem zuerst wahrscheinlich Begriffe wie Steinfeder, Federspiel und Smaragd ein. Diese Qualitätsstufen haben aber nichts mit den Weinbaugesetzen des niederösterreichischen Anbaugebiets zu tun, sondern gehen auf die Vereinigung Vinea Wachau zurück, die jahrelang federführend war. Inzwischen gibt es in der Wachau aber auch das bekannte DAC-System.
In der Wachau recken sich die kantigen und felsigen Giganten entlang der majestätischen Donau beeindruckend empor. Hier spürt man mit jedem Atemzug die Urgewalten, die vor Ewigkeiten am Werk waren und dieses zerklüftete Stückchen Erde geformt haben. Eine Natur, die ebenso prächtig wie gewaltig erscheint. Noch gewaltiger als die steilen Hänge an der Mosel. Und kompakter. Die Wachau in Niederösterreich ist sozusagen das Kurzstreckenwunder unter den Weinregionen. Auf gerade mal 35 Kilometern entlang der Donau zwischen Melk und Krems entfaltet sie all ihre Pracht. Hier sind es nicht die Ausmaße, die zählen, sondern das, was man daraus macht. Und was die Winzer hier machen, ist einfach beeindruckend. Auf 1.285 Hektar Rebfläche bewirtschaften 210 Betriebe ihre Weinstöcke, die sich tief in die von Steinterrassen eingerahmten steilen Hängen mit bis zu 60% Gefälle in den Boden graben.
In diesem beeindruckenden Naturspektakel, das in Österreich wahrlich einzigartig ist, sind die besten Weine des Landes zuhause. Die Smaragde aus Grüner Veltliner und Riesling, die in puncto Qualität mit den Großen Gewächsen aus Deutschland mithalten können, sind nicht nur für die Ewigkeit gemacht, sondern auch weltweit heiß begehrt. Die Wachau begeistert also nicht nur mit ihrer Landschaft, sondern auch mit ihrem Wein. Warum gerade hier solch außergewöhnliche Charakterweine aus diesen beiden Rebsorten entstehen, hat viel mit den Böden und dem Klima zu tun. Diese beiden Faktoren nehmen wir jetzt mal genauer unter die Lupe.