Unseren Haus-Apero (ein Mix von Grapefruitsaft, trockenem Roséwein, Spritzer Soda und einer dicken Grapefruitscheibe/Südfrankreich lässt grüßen) kommt sensationell an – sehr erfrischend und nicht zu süß. Leichte Weine, am besten mit etwas weniger Alkohol (speziell für die Business Gäste im Mittagsservice – man will ja nicht nur Wasser verkaufen). Natürlich spielt auch die Regionalität hier eine große Rolle, denn die Gäste wollen schon lange nicht nur wissen, wo das Fleisch und das Gemüse herkommen. Es wird ein „hiesiger“, ein Frankenwein, ein Churfrankenwein getrunken.
So habe ich mich mit unserem lokalen Winzer in Großheubach, Ulli Kremer, zusammengesetzt und diese Themen besprochen. Nun haben wir einen „White“, einen „Pink“ und einen „Red“ mit auffallenden peppigen Etiketten im Eiskübel liegen – für jeden sichtbar: Weine, die leicht, easy und bekömmlich zu trinken sind und das noch mit weniger Alkohol – perfekt für die Terrasse. Es läuft, und Gäste, Gastronom und auch die Winzer sind zufrieden.
Mit großartigen Sommertagen kommen aber leider immer vermehrt Tage, an denen es blitzschnell gehen muss. Manche Sturmböen kommen so schnell, dass man leider nur zusehen kann, wie schon wieder einer der großen Sonnenschirmen gerissen ist - oder wenn es richtig heftig wird, wieder einmal die Streben gebrochen sind – schon wieder ein Sturmschaden. Mittlerweile haben wir - glaube ich - das achte Paar Sonnenschirme.
Bei uns im nordwestlichen Teil des Frankenlandes ist noch nicht so viel die Rede davon, andere Rebsorten zu pflanzen, vielleicht kommt es vermehrt in einigen Jahren. Unsere Böden und die Burgundersorten sind „noch“ stark genug, um die Wetterkapriolen durchzustehen, diese Jahrgangscharakteristiken machen doch den Wein auch sehr spannend. Sicherlich wird es immer ein Kampf mit Pilzerkrankungen und wahrscheinlich vermehrt mit Sonnenbrand geben und ob man bewässern soll/will oder nicht.
Ein größeres Problem – auch bei uns – ist der frühe Austrieb, wenn es im Januar und Februar schon wärmere Tage gibt, was die letzten Jahre leider sehr oft der Fall war. Wenn dann der Spätfrost angesagt ist, zittern nicht nur die Winzer – sondern alle, die wissen, was jetzt auf dem Spiel steht. Wenn man in diesen Nächten die beleuchteten Weinberge sieht oder das verbrannte Holz in den Feuertonnen riecht, scheint es fast unheimlich, aber es hat auch etwas Magisches an sich - und alle drücken die Daumen und hoffen, dass alles gut ausgeht….