Bei diversen Reisen konnte ich mir aus eigener Anschauung ein kleines Bild von manchen Auswirkungen der globalen Erwärmung machen und was diese für den Weinbau und somit auch für mich als Verkäufer dieser Produkte mit sich bringen können. In Kalifornien, war ich erschrocken über die vielen verbrannten Baum- und Buschreste, welche die Hitzeperioden der vergangenen Jahre in der Region hinterlassen haben. Brian Baker von den Mayacamas Vinyards erzählte mir von den großen Wasserspeichern in der Nähe des Weingutes, die im Ernstfall die Brandbekämpfung unterstützen sollen. Die Waldbrandgefahr nimmt zu, so wie z.B. 2017 in Italien. Im selben Jahr ereigneten sich die schlimmsten Brände in der Geschichte Portugals. Vielleicht erinnert in Zukunft nur noch der Fado an seine vielen Naturschönheiten. Mit dem Klimawandel werden manche Schädlinge häufiger auftreten. Die asiatische Baumwanze hat das Potenzial ganze Weinernten zu ruinieren. Ich selbst habe im Friaul meine Erfahrungen mit der Cimice gemacht.
Nie hätte ich in der Vergangenheit vermutet, dass man einmal aufgrund der Klimaveränderung in der Region Hannover Weinrebstöcke anbauen kann. Ganze 99 besitzt Frank Nickel, Eigentümer des renaturierten Empelder Kalibergs, welchen gewonnenen Tropfen er aus rechtlichen Gründen derzeit nur zum eigenen Verzehr genießen darf. Ich bin gespannt, ob man nicht schon bald Weine aus meiner eigenen Heimat im Restaurant anbieten kann. Wir befinden uns in einer Klimaveränderung, die eine immer schnellere Geschwindigkeit anzunehmen scheint. Doch auch jeder Einzelne kann langfristig das Tempo beeinflussen. Alle unsere Entscheidungen, auch wenn es nur kleine Bewegungen auf einem langen Weg sind, haben Konsequenzen. Welchen Wein wir kaufen oder bestellen, hat in der Gesamtheit Auswirkungen darauf, welche Produzenten wir fördern oder welche Nachhaltigkeit wir unterstützen möchten. Wir haben die Wahl in welcher Weise wir mit dem Klima wandeln möchten.
Überzeugen Sie sich von den hervorragenden Arbeiten im Friaul von der Azienda Agricola Borgo San Daniele (Halle 15 / G51), oder lassen Sie sich von dem Erlebnis eines Champagners von Benoit Marguet (Halle 13 / C74/ Stand 1) verzaubern.