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11/01/2012

Weingut Abril GbR

Rohbau des Weingutes Abril ist fast fertig

Beim Bau des neuen Weinguts Abril in Bischoffingen läuft alles nach Plan. Nach rund sechs Monaten Bauzeit feierten am Freitagmittag alle Beteiligten des Projekts sowie viele Gäste das Richtfest.

VOGTSBURG-BISCHOFFINGEN. Außerdem legten Geschäftsführer Armin Sütterlin und Architekt Wolfgang Münzing gemeinsam einen symbolischen Grundstein.

"Wir befinden uns im Zeitplan und freuen uns, die Ernte des Jahres 2012 im Keller des Neubaus verarbeiten zu können", betonte Sütterlin, der zahlreiche Gäste zur symbolischen Grundsteinlegung im Keller begrüßen konnte. Außerdem erinnerte er kurz an den Spatenstich für das Weingut im Mai und die gute Weinlese. "Seit Wochen warten wir auf den Regen – jetzt haben wir ihn", scherzte er mit Blick auf das stürmische und regnerische Wetter, das die Veranstaltung zu einer nassen und kalten Angelegenheit werden ließ.

"Früher war es der Fels, auf dem ein Haus gebaut werden sollte", sagte Münzing, der damit eine Parallele zur biblischen Entstehung der Kirche zog und somit auch die Bedeutung eines Grundsteins verdeutlichte. Als symbolischen Grundstein legten Sütterlin und Münzing eine Edelstahlkassette in ein Fach in der Kellerwand, das anschließend mit einer schweren Betonplatte, auf der die Jahreszahl 2011 stand, verschlossen wurde. In der Edelstahlkassette befanden sich Pläne des Architekten, verschiedene Münzen, eine aktuelle Broschüre des Weinguts und eine Badische Zeitung.
Zudem konnte jeder Gast, der eine Visitenkarte dabei hatte, diese ebenfalls zur Erinnerung an die Feier in die Kassette legen, die danach von einem Mitarbeiter der Breisacher Metallbaufirma Werner verschweißt wurde. Auch zwei Flaschen Wein des Jahrgangs 2011 kamen in dem Fach unter.

Außerdem erläuterten Münzing und Sütterlin die künftige Nutzung der verschiedenen Räume. Im zweiten Untergeschoss sollen Edelstahltanks, große Holz- und kleine Barriquefässer sowie ein Weinarchiv untergebracht werden. Eine große Wand soll der Geschichte und den archäologischen Funden auf dem Grundstück gewidmet werden. "Im Hang haben wir die wertvollsten Räume, hier wird die natürliche Kälte genutzt", ergänzte der Geschäftsführer.

Beim anschließenden Rundgang durch das Gebäude konnten die Besucher schon erahnen, wo beispielsweise bald Wein probiert und gleichzeitig die schöne Aussicht genossen werden kann. "Bis Weihnachten ist der Rohbau erstellt", betonte Sütterlin, und im Spätsommer solle das Gebäude fertig sein.

Sobald die Arbeiten am Rohbau abgeschlossen sind, wird die Baugrube wieder aufgefüllt. Zudem sind seit Mitte November Installateure für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrotechnik in dem Gebäude beschäftigt. Seit Anfang Dezember werden im zweiten
Untergeschoss bereits Bodenbeläge aufgebracht. Im kommenden Jahr ist geplant, von Mitte Februar an Edelstahltanks und Holzfässer im Untergeschoss einzubauen und im März soll die Maischegäranlage in der Zwischenebene positioniert werden. Wolfgang Münzing, Architekt und Geschäftsführer des Planungsbüros Münzing, und der verantwortliche Projektsteurer Klaus-Dieter Schumann sind sehr zufrieden. "Der bisherige Bauablauf verlief vollständig reibungslos", betonten beide.

Die Gläser flogen auf den Boden

Auch einen Richtspruch blieben die Handwerker nicht schuldig: Joachim Haus und Tobias Reichenbach von der Bahlinger Firma Koch-Voegele verkündeten ihn neben einem geschmückten Bäumchen vom Dach des neuen Gebäudes aus. Traditionell stießen sie mehrmals auf das Projekt an, lobten den Architekten und schmetterten anschließend ihre Gläser zu Boden, um mit den Scherben Gottes Schutz zu erbeten.

Begonnen haben die Arbeiten an dem neuen Weingut mit dem offiziellen Spatenstich am 4. Mai. Auf einem rund ein Hektar großen Gelände am Ortsrand von Bischoffingen entsteht nun ein modernes Gebäude. Erivan Haub, Seniorchef der bekannten Tengelmann-Gruppe, und seine Frau Helga investieren bekanntlich 10,5 Millionen Euro in das neue ökologisch wirtschaftende Weingut. Auch das neue Gebäude wird nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten errichtet. So soll es nahezu C02-frei mit Energie versorgt werden. Das neue Weingut ist für eine Anbaufläche von rund 20 Hektar Reben ausgelegt. Jährlich sollen etwa 140 000 Flaschen Wein abgefüllt werden.

Armin Sütterlin (links) und Wolfgang Münzing legten eine Edelstahlkassette als symbolischen Grundstein in die Kellerwand. Foto: Benjamin Bohn