15/02/2004
Ausnahmejahrgang 2003 lässt die Nachfrage steigen
„Ob Global Player oder kleiner Winzer – die ProWein 2004 deckt nahezu das komplette Weltmarktangebot für die Branchen Wein und Spirituosen ab“, unterstreicht Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, den internationalen Stellenwert der ProWein anlässlich der Eröffnungspressekonferenz. Rund 2.700 Aussteller aus 38 Ländern präsentieren sich auf der ProWein vom 29. Februar bis zum 2. März 2004. Mit 746 Anbietern stellt Deutschland das größte Ausstellerkontingent – gefolgt von Italien (653 Aussteller), Frankreich (407 Aussteller), Österreich (214 Aussteller) und Spanien (201 Aussteller). Aber auch die Übersee-Produzenten (beispielsweise aus Lateinamerika, den USA, Australien, Neuseeland, Südafrika) oder die Aufsteiger aus Osteuropa (z.B. Rumänien, Ungarn, Slowenien) nutzen die ProWein, um sich der internationalen Fachwelt zu stellen.
Deutsche Weine gewinnen leicht Marktanteile zurück
Besonders im Mittelpunkt des Interesses dürfte der Jahrgang 2003 stehen, der schon heute von vielen Fachleuten als „sensationell“ bezeichnet wird. „Die hervorragenden Qualitäten des aktuellen Weinjahres haben die Aufmerksamkeit der Verbraucher verstärkt auf die heimischen Weine gelenkt. Dies zeigt uns der sprunghafte Anstieg der Mengenmarktanteile im letzten Quartal des Jahres 2003 auf fast 50 %“, erkennt Armin Göring, Geschäftsführer des Deutschen Weininstituts, bereits erste Reaktionen auf den Ausnahmejahrgang. Nach einer vom Deutschen Weininstitut (DWI) bei der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Auftrag gegebenen Analyse der Weineinkäufe privater Haushalte gewannen die deutschen Weine knapp ein Prozent Marktanteil hinzu. Sie liegen nun bei 46,2 %, gefolgt von Frankreich mit 16,7 % (+0,8 %), Italien mit 12,1 % (-1,0 %) und Spanien mit 4,4 % (+1,2%).
„Wie schon in den letzten beiden Jahren gingen die Durchschnittspreise für Wein insgesamt um einige Cent zurück. Für eine 0,75 Liter-Flasche wurden von den Verbrauchern im Schnitt 2,15 € bezahlt (2002: 2,20 €), wobei deutscher Wein seine Preisführerschaft weiterhin behaupten konnte: Mit durchschnittlich 2,41 € je 0,75 Liter waren deutsche Weine trotz eines Rückgangs um 11 Cent im Mittel 48 Cent teurer als ausländische Gewächse“, so Armin Göring zu den Preisstrukturen auf dem deutschen Absatzmarkt. Besonders ausgeprägt war 2003 der Preisabstand im Rotweinsegment. Mit 2,87 € für eine 0,75 l-Flasche lag der Preis des heimischen Rotweines 79 Cent über dem Durchschnittspreis der ausländischen Ware und beispielsweise 90 Cent über den französischen Rotweinen.
Positive Entwicklung auf dem Sekt- und Schaumweinmarkt
Der deutsche Sekt- und Schaumweinmarkt ist mittelfristig eine sehr stabile Größe. Das führt Ralf Peter Müller, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Sektkellereien, aus: „Seit Jahrzehnten stammen von den rund 4 Litern Sekt, die in Deutschland pro Kopf und Jahr getrunken werden, ca. 75% aus heimischer Produktion. Das hat sich auch in 2003 nicht geändert. Laut GfK lag der Anteil in 2003 bei 77%.“ Erste Anhaltspunkte zur Entwicklung im zurückliegenden Jahr liefern die Zahlen des Schaumweinsteueraufkommens: Mit 432,3 Mio € in 2003 sind die Steuereinnahmen um 2,9 Prozent gestiegen (2002: 420,2 Mio €).
Veranstaltungsprogramm vom Feinsten
„Ein Baustein, der erheblich zum Erfolg beiträgt, ist das internationale Verkostungsprogramm, das die Messe Düsseldorf seit 1995 in Kooperation mit dem Meininger Fachverlag durchführt“, so Wilhelm Niedergöker. „Über 90 Prozent der Fachbesucher schätzen das Programm als nützliche Informationsquelle“. Auf der ProWein 2004 steht die Burgunderfamilie im Mittelpunkt. Im Weißwein-Sektor dreht sich alles um internationale trockene Burgunder-Weine der Jahrgänge 2001, 2002 und 2003 – und zwar der Rebsorten Weißer Burgunder, Grauer Burgunder und Auxerrois. Über 350 verschiedene Sorten aus neun Ländern stehen zum Tasting bereit.
Präsentiert werden außerdem trockene Rotweine der Jahrgänge 2000 bis 2003 der Rebsorten Spätburgunder und Schwarzriesling - aus 16 Ländern rund 350 verschiedene Sorten. Nach der erfolgreichen Schaumwein-Premiere 2002 steht auf der ProWein 2004 wieder ein „prickelndes Thema“ im Mittelpunkt: Champagner & Co. – Internationale Schaumweine aus traditioneller Flaschengärung. In der zentralen Verkostungszone in Halle 6 können sich die Fachbesucher einen Überblick über 126 Sorten aus zehn Ländern verschaffen.
Nicht minder interessant ist das Veranstaltungsprogramm der Aussteller. Es gibt wohl kaum ein aktuelles Thema oder Trend, das nicht auf der ProWein behandelt wird. In aller Munde ist die Kombination von Schokolade und Rotwein. Gleich zwei Aussteller bieten ein Tasting dazu an: Am Gemeinschaftsstand der Pfalzweinwerbung geht Sommelierweltmeister Markus del Monego diesem kombinierten Genuss auf den Grund (Montag, 1.3., 11.00 Uhr; Halle 5, Stand H 90). Und auch der VDP (Halle 4, Stand D 09) macht sich auf die Spur des neuen „Lieblingsthemas der Sommeliers“.
So international die Ausstellerschaft der ProWein, so international ist auch das Veranstaltungsprogramm. Ob Weine aus dem Olympia-Land Griechenland, die 120 besten Weine aus Frankreich, edelsüße Tropfen von der Mosel, ausgefallenes aus Kanada, neues aus Georgien (übrigens das älteste Weinkulturland der Welt), überraschendes aus Spanien – die Besucher erwartet ein buntes und abwechslungsreiches Angebot. Aktuelle Informationen dazu gibt’s laufend im Internet unter http://www.prowein.de/.
Ausschließlich für Fachbesucher ist die ProWein vom 29. Februar bis 2. März 2004 geöffnet, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr. Die Tageskarte kostet 20,00 €, die Dauerkarte 35,00 €; der Katalog (ca. 2 Wochen vor Messebeginn verfügbar) ist für 9,00 € beim Meininger Verlag (Fax: 06321-89 08 14 oder email: prowein@meininger.de) zu kaufen.