06.02.2012
Ein frohes und glückliches Jahr 2012…
Zum Beginn diesen Jahres haben wir auf der Internetseite von Vitisphère die folgende Notiz für Sie gefunden, die, wie wir finden, eine gute Zusammenfassung der aktuellen Situation ist.
In ihrer letzten Konjukturinformation zieht die Agreste (Statistikservice des Agrikulturministeriums) Bilanz des kompletten, gerade beendeten Weinjahres und beurteilt den Beginn der Verkaufskampagne 2011 -2012.
Steigende Produktionsvolumen und sinkende Lagerbestände
Nach Prognose des Statistikservices beträgt die Gesamternte 2011 etwa 50,2 Millionen Hektoliter. Dieser Jahrgang ist somit wesentlich umfangreicher als die Vorjahre (+11% im Vergleich zu 2010, +7% im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre), bleibt aber unter dem Rekordvolumen der Jahrgänge 2005 und 2006 in denen jeweils 53 Millionen Hektoliter verzeichnet wurden.
Somit ist Frankreich in 2011 der erste Weinproduzent weltweit, vor Italien und Spanien (mit 42,2 und 35,4 Millionen Hektolitern gemäß der unbestätigten Schätzung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein OIV).
Der stärksten Volumenzuwachs ist bei den Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung (IGP) und denen ohne Ursprungsbezeichnung zu verzeichnen (+16% und +19% im Vergleich zu 2010). Das Volumen der geschützten Appellationen (AOP) ist um 7% angestiegen.
Laut der Zollbehörden betragen „die Lagerbestände der französischen Weine auf etwa 32,8 Millionen Hektoliter am 31. Juli 2011 und sind somit 2% niedriger als zum gleichen Zeitpunkt in 2010“. Im Detail ist der sinkende Lagerbestand hauptsächlich auf die IGP (-9%) und die AOP (-3%) zurückzuführen, wohingegen der Bestand der Weine ohne Ursprungsbezeichnung um 5% angestiegen ist.
Verkauf von losem Wein: Rückgang bei IGP, Steigerung bei ohne IG
Die ersten 21 Wochen der Verkaufskampagne 2011-2012 zeigen laut France AgriMer, einen Rückgang der Anzahl der Verträge von 30% im Vergleich mit der gleichen Periode 2010-2011. Dieser langsame Beginn ist von einem starken Rückgang der Geschäfte mit IGP gezeichnet. Allerdings gibt es einen starken Nachfragezuwachs (an France AgriMer) für Verträge für Weine ohne IG. Es wird auch ein großer Erfolg der Weine ohne IG mit Rebsortenangabe verzeichnet.
Exportgeschäft: Volumen- und Wertwachstum dank der Drittländer
Wenn der Trend von 2010 anhält, dürfte das Exportgeschäft mit französischen Weinen in 2011 weiter wachsen. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2011 sind +7% Volumen- und +16% Wertsteigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet worden. Der Aufstieg in der Produktpalette ist besonders bei den stillen Weinen der Kategorie AOP zu erkennen. Letztere haben eine Wertsteigerung von 23%, allerdings nur ein Volumenwachstum von 9%.
Im Gegensatz dazu sinkt im Exportgeschäft der Durchschnittspreis der Weine ohne IG mit Rebsortenangabe. Das Exportvolumen hat 46% zugenommen, der Wert 29% im Vergleich zu 2010. Schaumweine wie Champagner sind ebenfalls im Aufschwung, allerdings mit weniger beeindruckenden Zahlen (+8% Volumen, +13% Wert). Der Anstieg des Champagnerexportes, der in 2010 außergewöhnlich hoch war, scheint 2011 folglich eine andere Richtung einzuschlagen.
Dass das Exportwachstum so umfangreich ist, ist hauptsächlich den Drittländern (Nicht EU-Mitgliedsstaaten) zu verdanken. Für die Drittländer hat das Exportvolumen seit 2007 (vor der Krise) um 26% zugenommen, wohingegen der Versand in EU-Länder seit 2007 um 21% abgenommen hat. Verantwortlich für diesen Aufschwungs ist hauptsächlich Asien, allen voran China. Zwischen Januar und August 2011 sind 677 000 Hektoliter Wein nach China verschifft worden (fast ausschließlich Bordeaux-Weine), womit China die USA überholen (652 000 Hektoliter im gleichen Zeitraum).
Großbritannien bleibt der wichtigste Importeur französischer AOP’s, Deutschland scheint einer unaufhaltsamen Abstiegskurve zu folgen. Die Absätze in den Beneluxländer und Dänemark sind gleichbleibend.
Durchschnittspreise: ein globaler Anstieg für den Anfang der Kampagne
Die Preise der AOP sind in den Monaten von August bis November 2011 beachtlich gestiegen (+8% im Vergleich zu 2010). Der Preisindex der AOP Côtes-du-Rhône ist um 15% im Vergleich zu 2010 gestiegen, 10% bei den Burgundern und 4% bei Bordeaux. In den letzten Monaten zeichnet sich eine progressive Stabilisierung der Durchschnittspreise der AOP’s ab, trotz der weiterhin andauernden Preiserhöhung bei Bordeaux und Burgunder.
Der Durchschnittspreis der IGP ist im Vergleich zu 2010 in allen Farben um 5% angestiegen, der der ohne IG um 8%. Der Preis der Weißweine ohne IG ist im gleichen Zeitraum um 9% angestiegen, und übersteigt damit die Durchschnittspreise der Rotweine und Rosés ohne IG, die seit Mai 2011 mit etwa 45€/HL stabil sind. Die Preise der Rotweine und Rosés IGP steigen wieder an (nach des starken Abschwungs im Sommer), bleiben aber noch unterhalb der Weißweinpreise IGP, die zur Zeit wieder ansteigen.
In der folgenden Ausgabe unsers Newsletters werden wir Sie ausführlich über die Lagerbestände und Preisentwicklungen in den verschiedenen Regionen informieren.
Ein erfolgreiches Jahr 2012 Ihnen allen!
Mit herzlichsten Grüßen
Ihr GWBS-Team