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19.03.2010

Weinbauverband Saale-Unstrut

Gewachsenes Anbaugebiet Winzer von Saale und Unstrut sind wieder auf der ProWein präsent

Komplex, konzentriert und kompetent – die dreitägige Fachmesse ProWein in Düsseldorf bietet für die Naturprodukte von Saale-Unstrut eine treffliche Möglichkeit, das aktuelle Profil des Anbaugebietes den Branchen-Profis aus aller Welt vorzustellen. Das zeigt sich erstarkt und gewachsen. Denn durch die Zuweisung dringend nachgefragter Rebflächen überstieg die Hektarzahl die 700er Grenze und liegt nun bei 703 Hektar. Somit sind über 40 Hektar in den letzten beiden Jahren neu bestockt worden.

Vom 21. bis 23. März 2010 reisen gemeinsam mit dem Weinbauverband Saale-Unstrut das Landesweingut Kloster Pforta sowie die Weingüter Herzer, Roßbach, und Klaus Böhme, Kirchscheidungen, nach Düsseldorf. Im Gepäck haben sie 26 beredte Zeugnisse ihrer Winzermeisterschaft, die sie am Gemeinschaftsstand in Halle 4, Stand 06, präsentieren. „Dieser vom Weinbauverband geförderter Gemeinschaftsstand ist eine treffliche Möglichkeit, den nationalen und internationalen Wettbewerb sehr genau zu spüren und sich dem Qualitätsanspruch zu stellen“, schätzt Verbandspräsident Siegfried Boy die Präsenz von Saale-Unstrut in den Düsseldorfer Messehallen ein. In den zurückliegenden Jahren hätten bereits verschiedene Weingüter davon Gebrauch gemacht und mit hohem zeitlichem und auch finanziellem Eigenanteil das Anbaugebiet würdig vertreten.

Zur Gemeinsamkeit des aktuellen Messeauftritts gehört Rosé, der sich in den letzten zehn Jahren von Außenseitern zu einem Publikumsrenner entwickelt hat. Das Landesweingut presst seinen aus Blauem Zweigelt, Klaus Böhme nutzt die Portugiesertraube, und Stephan Herzer bringt so den André zum Funkeln, der in Deutschland ausschließlich an Saale-Unstrut wächst. Auch Riesling findet sich bei allen drei Ausstellern. Diese Sorte steht hoch im Kurs vieler Weinfreunde und gilt als Premiumprodukt deutschen Weinbaus, auch an Saale und Unstrut. Ihm zur Seite und hoch gelobt kommt aber auch besonders der Weißburgunder zur Geltung, den ebenfalls alle beteiligten Güter im Messeregal haben. Kein Zufall, denn diese Rebsorte positioniert sich mit dem Jahrgang 2009 hervorragend auf ihrem Weg zur Leitsorte für das Anbaugebiet.

Das Landesweingut hat zudem neben einem Stillwein auch Sekt aus dieser Traube mit nach Düsseldorf gebracht. Hier vervollständigt Blauer Zweigelt die Messe-Liste. Von Klaus Böhme sind acht weiße Tropfen zu verkosten, darunter Silvaner, Gutedel

und Traminer. Spätburgunder und Dornfelder vertreten die Roten. Das Roßbacher Weingut Herzer zeigt am Rhein mit sieben Weißweinen (u. a. Müller-Thurgau und Grauburgunder) ebenfalls fast seine ganze Sortenpalette. Auch hier stehen zwei rote Weine zur Seite: Portugieser und Blauer Zwiegelt.

Mit einem eigenen Stand in Nachbarschaft des Weinbauverbandes ist die Winzervereinigung Freyburg mit von der Düsseldorfer Partie. Der größte Weinproduzent Mitteldeutschlands nutzt diese Messe bereits seit über 15 Jahren, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen. Bereits jede 5. Flasche aus der Genossenschaft wird mittlerweile im Westen Deutschlands verkauft. 12 Stillweine und zwei Sekte stehen hier im Messeregal, darunter auch ein Riesling Eiswein 2008, der auch auf der Verbands-Gemeinschaftsverkostung am Sonntag, den 20.3.2010, 14.30 Uhr, zu erleben ist. Unter dem Thema: „Saale-Unstrut - 20 Jahre nach der Wiedervereinigung. Weißburgunder & Riesling heißen die neuen Stars - schonend ausgebaut in modernen Kellern, sind sie genussreiche Botschafter einer kulturvollen Weinregion.“ laden die anwesenden Winzer zur informativen Verkostung an den Stand.

Erstmals beteiligt sich die Hochschule Anhalt an der ProWein. Hier ist das Mitteldeutsche Institut für Weinforschung unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Kleinschmidt zu Hause, das 2008 gegründet wurde. Auf ihrem Stand in Halle 4 (C 85) will sich die wissenschaftliche Einrichtung als Partner des Weinbaus empfehlen und auf ihre aktuellen Forschungsthemen verweisen. Dazu zählt die Sicherung genetischer Ressourcen und die Erhaltung der biologischen Vielfalt von Weinreben im Saale-Unstrut-Gebiet, die Bestimmung von Mostinhaltsstoffen mittels FTIR-Spektroskopie sowie die Entwicklung eines neuen Weintyps durch Nutzung der ältesten Methode der Weinbereitung.

Zahlreiche Seminare, moderierte Verkostungen und Vorträge begleiten die Leitmesse der internationalen Wein- und Spirituosenbranche in diesem Jahr vom 21. bis 23. März. Insgesamt werden über 200 Veranstaltungen angeboten – so viel wie noch nie zuvor in der ProWein-Geschichte. Bekannte Sommeliers, internationale Fachjournalisten sowie führende Branchenexperten bilden den Referentenkreis und geben ihr Wissen an die Fachbesucher weiter.

Der Weinbauverband Saale-Unstrut nutzt das Angebot, gleich anschließend sich an der nächste Fachmesse zu beteiligen. Auf der INTERVITIS INTERFRUCTA in Stuttgart geht es vom 24. bis 26. März vorwiegend um Technologie für Wein, Obst und Fruchtsaft. Hier beteiligen sich vier Weingüter aus der Region mit ihren Produkten. So präsentieren neben der Winzervereinigung Freyburg auch die Weingüter Schulze, Goldschmidt und Herzer ausgesuchte Weine.

Hintergund:

Der Weinbauverband Saale-Unstrut zählt derzeit 260 Mitglieder, die über 90 Prozent der Rebfläche des Anbaugebiets repräsentieren. Dazu gehören ca. 50 Weingüter und fünf Agrargenossenschaften. Das Saale-Unstrut-Weinanbaugebiet ist das nördlichste deutsche Qualitätsanbaugebiet und erstreckt sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Mit seinen 703 Hektar (davon 32 ha neu aufgerebt und noch nicht im Ertrag) rangiert es nach seiner Größe im hinteren Drittel der 13 deutschen Gebiete.

Die ProWein hat sich seit 1994 zur wichtigsten deutschen Wein-Fachmesse entwickelt. Mehr als 30.000 Wein- und Spirituosen-Profis aus über 40 Ländern lockte sie im vergangenen Jahr in die Düsseldorfer Messehallen.