18.03.2013
Zwei starke Ökoverbände engagieren sich dafür, dass die Biodiversität im Weinberg gefördert wird. Demeter kooperiert mit der Fachhochschule Geisenheim (Forschungsbereich Phytomedizin) und lässt wissenschaftlich untersuchen, wie sich die Population von Nützlings- und Schädlingsorganismen unter optimalen ökologischen Bedingungen im Weinberg entwickelt. ECOVIN arbeitet gemeinsam mit dem Global Nature Fund und der Bodenseestiftung an einem Biodiversity-Check, der Winzern praktikable Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität und zu weiteren nachhaltigen Maßnahmen im Unternehmen nennt. Die Verbände auf der ProWein 2013: Demeter Halle 6.1. / H131/J162, ECOVIN Halle 6 / H129.
„Bei Demeter setzen wir unsere Biodynamischen Präparate ein, die das Bodenleben nachhaltig beleben, ergänzend zu der Begrünung zwischen den Rebzeilen“, erklärt Friedemann Wecker, Demeter-Fachgruppe Weinbau. Bislang gibt es im Bereich Biodiversität des Ökosystems Weingarten keine systematisch-wissenschaftlichen Untersuchungen. Mithilfe einer neuen Methode, der sogenannten 454-Pyrosequenzierung, lassen sich Organismengruppen erfassen und innerhalb einzelner Kategorien spezifisch auswerten. Phytomedizinerin Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz von der FH Geisenheim untersucht in einem mehrjährigen Forschungsvorhaben die Auswirkungen des vielfältigen natürlichen Weingartens auf Bodenlebewesen, Fauna und Flora.
Ihr Forschungsobjekt ist der Weingarten des Demeter-Weingutes Meinklang im Burgenland – im Vergleich zu einem anderen Weingarten in reiner Monokultur. Die Winzerfamilie Michlits vom Weingut Meinklang hat auf ihrer zehn Hektar großen Rebfläche 27 große Ökoinseln geschaffen. Das Zentrum jeder Insel bildet eine Baumgruppe mit Laub- und Obstgehölzen, gesäumt von Strauch- und Buschwerk, Wildkräutern, heimischen Blumen und extensiven Gemüsepflanzen. Familie Michlits ist überzeugt: Das harmonische Landschaftsbild und die neuen Lebensräume für Nützlinge werden sich auch positiv auf den Charakter des Weins auswirken.
„Biodiversität im Weinberg fördern – darin sind unsere Winzer schon immer weit vorne gewesen“, stellt Ralph Dejas von ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau fest. Trotzdem sind die ECOVIN Winzer motiviert, noch mehr beizutragen. Daher war es leicht, 15 ECOVIN Betriebe als Mitstreiter zu finden. Sie machen mit beim Projekt Biodiversity-Check von ECOVIN, Global Nature Fund und Bodenseestiftung.
Der Hintergrund: Weinbau ist ein flächenintensives Geschäft. Winzer haben Verantwortung für die Natur; ein gesunder Boden und ein ökologisches Gleichgewicht im Weinberg sind Voraussetzung dafür, dass sie auch in Zukunft ihr Unternehmen führen können. Der Biodiversity-Check ist eine Möglichkeit, nachzuweisen, was ECOVIN Winzer schon heute für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für die nachhaltige Ressourcen-Nutzung leisten. Er zeigt aber auch, welche Maßnahmen zusätzlich möglich sind. Denn der Biodiversity-Check geht über Begrünungsmanagement, Bewirtschaftung und Naturschutzmaßnahmen im Weinberg hinaus und nimmt auch Unternehmensbereiche wie Betriebsmitteleinsatz im Keller, Verpackung und Vertrieb in Augenschein. „Wir werden die Ergebnisse des Projektes auch dahingehend prüfen, ob wir konkrete Maßnahmen in die Richtlinien des Verbandes aufnehmen“, stellt ECOVIN Geschäftsführer Dejas in Aussicht.
ProWein2013 - Veranstaltungen:
Demeter So, 24.03.: 11.30 Uhr: „Präparate machen den feinen Unterschied“ – Talk mit Jungwinzerin Anne-Christin Trautwein. Moderation: Michael Pleitgen, Weinakademie Berlin – H 6.1. / H131/J162
ECOVIN Mo, 25.03.: 13:30 – 14:30 Uhr: „Pilzwiderstandsfähige Rebsorten – ein Beitrag zur Minimierung des Pflanzenschutzes im Weinbau“. Moderation: Ralph Dejas, am Stand des Deutschen Weininstituts – DWI, H 6 / F 100
Demeter e.V.
Brandschneise 1
64295 Darmstadt
Tel. 06155-8469 0
Fax: 06155-8469 11
eMail: info@demeter.de
www.demeter.de
ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau
Wormser Str. 162
55276 Oppenheim
Tel. 06133-1640
Fax: 06133-1609
eMail: info@ecovin.de
www.ecovin.de
Demeter und ECOVIN kooperieren. Viele Winzer haben eine Doppelmitgliedschaft und nutzen die Vorteile zweier starker Verbände.