Georgien und Moldawien
Wie hart es ist, wenn quasi über Nacht ein Großteil des angestammten Marktes wegbricht, „durften“ die Georgier und Moldawier 2006 erfahren, als der russische Präsident Putin aus politischen Gründen ein Embargo über Weine aus diesen beiden Ländern verhängte. Die kleine Republik Moldawien hatte zu Sowjetzeiten die Hälfte des im Roten Riesenreich konsumierten Rebensaftes geliefert, georgischer Wein galt dort seit jeher als der beste. Von einstmals weit über 100.000 Hektar Wingert sind in Moldawien heute noch maximal 70.000 im Ertrag, in Georgien etwa 45.000. Beide Länder haben die Existenz bedrohende Krise genutzt, in moderne Technologie und Qualitätsverbesserung investiert, Exportförderungs-Organisationen geschaffen und sich so neue Märkte erschlossen. Die „Georgian Wine Association“ verbuchte dieses Jahr auf der ProWein eine Rekordbeteiligung von 16 Betrieben, die mit autochthonen Zungenbrechern wie Rkatsiteli, Kisi, Mtsvane, Kikhvi, Tsitska, Tsolikauri, Saperavi, Mujuretuli und Khvanchkara aufhorchen ließen. Der Stand der „Moldova Wine Guild“, unter deren Dach sich die sechs größten Weinerzeuger des Landes gruppieren, zählt gleichfalls seit einigen Jahren zum gewohnten Bild in Düsseldorf.