Absatzrückgang und veränderte Preispräferenzen im Jahr 2024
Die meisten Hersteller meldeten für 2024 einen Rückgang der Verkaufsmenge, wobei der Rückgang bei den Herstellern in Deutschland, Frankreich und Österreich besonders ausgeprägt war. Portugal war das einzige Land, in dem ein höherer Anteil der Hersteller einen Anstieg der Verkaufsmenge meldete. Auf der Handelsseite gelang es den Einzelhändlern in den Niederlanden und Südeuropa, ihre Verkaufsmengen zu steigern. In anderen Regionen, insbesondere in Nordamerika, Österreich, der Schweiz und Deutschland, kam es jedoch zu deutlichen Rückgängen.
Zusätzlich zu den rückläufigen Verkaufsmengen beobachteten die meisten Erzeuger eine Verlagerung zu niedrigeren Preisen, insbesondere bei den Erzeugern in Portugal, Frankreich und der Neuen Welt. Dieser Trend deckt sich mit Berichten aus dem Handel.
Während in den Niederlanden, Deutschland und Österreich Preiserhöhungen zu verzeichnen waren, wichen die Verbraucher in Großbritannien/Irland, Skandinavien und Nordamerika auf preisgünstigere Produkte aus, was auf ein verändertes Kaufverhalten zurückzuführen ist.
Erwartete zukünftige Trends für Preissegmente
Die Einzelhändler gehen davon aus, dass sich die derzeitigen Trends auf dem Weinmarkt fortsetzen werden, allerdings mit bemerkenswerten regionalen Unterschieden. Nur die Einzelhändler in den Niederlanden und Deutschland rechnen mit einem Wachstum des Marktanteils von Premium- und Superpremiumweinen. Im Gegensatz dazu erwarten die Einzelhändler in Nordamerika, Österreich, der Schweiz und Skandinavien einen Rückgang in diesen Segmenten.
Bei den Weinen des mittleren Segments sagen die Einzelhändler in den Niederlanden, Südeuropa und Skandinavien überwiegend einen Anstieg des Marktanteils voraus, während die Einzelhändler in Nordamerika und Osteuropa einen Rückgang erwarten.
Die Mehrheit der Einzelhändler und des Gaststättengewerbes erwartet einen Anstieg des Marktanteils von beliebten Weinen im unteren und unteren Preissegment. Diese Erwartung ist besonders stark in Österreich/Schweiz, Großbritannien/Irland, Skandinavien und Deutschland.
Premiumisierung: Eine Herausforderung für die Zukunft des Weinsektors
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Premiumisierung den Erfolg des Weinsektors vorangetrieben und ein Wachstum des Handelswerts ermöglicht, obwohl das weltweite Weinvolumen stagnierte. Branchenexperten stellen jedoch zunehmend in Frage, ob diese Strategie auch in Zukunft nachhaltig sein kann.
Nur die Hälfte der Branchenexperten ist der Meinung, dass Premium- und Superpremiumweine einem wirtschaftlichen Abschwung standhalten können. Darüber hinaus räumen 50 % des Weinhandels ein, dass die derzeitige Preisgestaltung für Super-Premium-Weine ein unhaltbares Niveau erreicht hat und ihr Wachstumspotenzial einschränkt.
Angesichts dieser Bedenken muss die Weinindustrie innovativ sein und Strategien entwickeln, um jüngere Generationen anzusprechen, die schließlich die heutigen Premiumweinkonsumenten ersetzen werden. Die Mehrheit der Branchenexperten ist sich einig, dass die Anpassung von Marketing- und Kommunikationsstrategien entscheidend sein wird, um neue Verbrauchersegmente anzusprechen. Der Aufbau einer stärkeren Verbindung zwischen Premiumprodukten und Nachhaltigkeit, Lifestyle-Integration und einzigartigen Erlebnissen wird entscheidend sein, um die Relevanz zu erhalten und langfristiges Wachstum in einem wettbewerbsintensiven Markt zu gewährleisten.
Beim ProWein Business Talk am 14. Januar werden Experten die Zukunft der Weinkommunikation beleuchten. Die überwiegende Mehrheit der Weinproduzenten und Fachleute aus dem Handel sind sich einig, dass sich die Kommunikationsstrategien für Wein weiterentwickeln müssen. Nehmen Sie an dem Webinar teil und erfahren Sie, welche Kommunikationselemente Branchenexperten empfehlen, zu priorisieren oder zu reduzieren, um die Verbraucher von heute besser anzusprechen.