Rosés von den vier "Big Playern"
Mit 30% der Gesamtproduktion versteht es sich von selbst, dass wir uns zunächst die Rosés aus Frankreich anschauen. Und zwar nicht nur die aus der Provence, wohlgemerkt. Denn auch andere Weinanbaugebiete haben sehr unterschiedliche Rosés zu bieten. Danach machen wir dann das Gleiche mit Spanien, den USA und Italien.
Rosés aus Frankreich
Keine Frage: Die Provence ist das Herzstück der französischen Rosé-Produktion. Die Region ist bekannt für ihre trockenen, eleganten und blassrosa Weine. Sie zeichnen sich durch frische Aromen von roten Früchten, Zitrusfrüchten und provenzalischen Kräutern aus. In der Breite unbekannter, aber bei Weinkennerinnen und Weinkennern äußerst renommiert, sind die Rosés aus der AOP Tavel an der südlichen Rhône. Tavel ist übrigens die einzige Appellation in Frankreich, in der ausschließlich Roséweine produziert werden dürfen. Die Gewächse sind sehr kräftig und können erstaunlich gut reifen.
Nicht minder kräftig sind auch die Rosés aus dem Weinanbaugebiet Languedoc-Roussillon. Diese Gewächse sind auf dem internationalen Weinmarkt nach wie vor Underdogs, weswegen man hier noch Weine mit sehr guten Margen finden kann. Ebenfalls ein Rosé-Exot ist das Loire-Tal. Hier entstehen oft leichte, frische Roséweine aus Cabernet Franc oder Pinot Noir mit lebendiger Säure und Aromen von Erdbeeren und Himbeeren.
Rosés aus Spanien
Anders als in Frankreich gibt es in Spanien nicht DIE Weinregion, die vor allem für Rosés bekannt ist. Trotzdem verkaufen sich die sogenannten Rosados aus dem internationalen Weinmarkt immer besser, weil die meisten Gewächse mit einem hervorragenden Preis-Genuss-Verhältnis brillieren. Am bekanntesten sind wahrscheinlich die Rosados aus der Rioja, die mit einer feinen Balance zwischen Frucht und Säure glänzen und die oft herrlich elegant sind.
Wenn Ihre Kundschaft eher kräftige Rosés bevorzugt, dann lohnt sich ein Blick gen Navarra, wo fruchtig-kräftige Rosados aus der Rebsorte Garnacha entstehen. Nicht unerwähnt bleiben sollte Penedès. Hier findet man leichte und frische Rosés, die Menschen vor allem im Hochsommer sehr begeistern können.
Rosés aus den USA
Fangen wir hier mal mit dem zugleich bekanntesten und auch verworrensten Rosé an. Zumindest verwirrend, wenn man nicht aus den Vereinigten Staaten kommt. Denn aus Kalifornien stammt der sogenannte White Zinfandel, der eben kein Weißwein, sondern ein Rosé ist. Die Zinfandel-Trauben werden hier sehr langsam gepresst bzw. werden sehr kurz mazeriert, sodass ein hellrosa Wein mit viel fruchtigem Aroma entsteht. Das Besondere: Der White Zinfandel ist in der Regel halbtrocken - und in den USA deswegen besonders beliebt.
Aus Kalifornien kommen aber elegante Pinot-Noir-Rosés. Solche Gewächse findet man auch in Oregon. Hier trumpft vor allem das Willamette Valley groß auf. Von den Finger Lakes im Staat New York stammen indes frische und säurebetonte Rosés, die man meist aus Cabernet Franc oder Pinot Noir keltert.
Rosés aus Italien
Das wahrscheinlich bekannteste italienische Rosé ist der Bardonlino Chiaretto aus Venetien. Die Trauben gedeihen am Westufer des Gardasees. Der schlanke und frische Rosato ist mit seinen fruchtigen Kirsch-Anklängen und der zarten Mandel-Note ein echter Charmeur im Glas.
Vom Ostufer des Gardasees kommt indes der Rosé aus Valtènesi. Hier befinden wir uns dann in der Lombardei. Die Rosatos, deren Hauptrebsorte Groppelo ist, bestechen mit floralen Noten und einer feinen Mineralität. Aus den Abruzzen stammt der Cerasuolo d'Abruzzo, bei dem die Traube Montepulciano für Rosés mit einem kräftigen Körper und satten Aromen von reifen roten Früchten sorgt.