Schaumweine aller Geschmacks- und Stilrichtungen sind als Aperitif der große Klassiker. Sie sind ebenso facettenreich wie vielseitig mit anderen Zutaten kombinierbar. Aber was ist, wenn Ihre Kundschaft mal etwas anderes als Aperitif genießen möchten? Es folgen 8 Tipps, mit denen Sie Ihre Kundschaft überraschen und inspirieren können. Denn ein wenig Genussabwechslung schadet bekanntlich nicht.
Hand auf Herz: Es hat einen guten Grund, warum die meisten Menschen automatisch zu Schaumweinen greifen, wenn sie auf der Suche nach einem Aperitif sind. Denn wie es die Bezeichnung (lat. „aperere“ – „öffnen“) bereits vermuten lässt, sollen mit dem Getränk Gaumen sowie Magen für die darauffolgenden lukullischen Genüsse geöffnet werden. Und diesen Zweck erfüllen Schaumweine mit ihren feinen Kohlensäurebläschen sowie der traditionell etwas höheren Säure perfekt.
Als Weinhandelnder lohnt es sich also per se immer, für seine Kundschaft eine gute Auswahl an Schaumweinen im Sortiment zu haben. Gerne auch in den unterschiedlichsten Preiskategorien. Wenn jemand eine Grillparty veranstalten möchte, sind Prosecco, Cava oder Sekt zum Beispiel passender als ein Crémant oder Champagner. Letztere hingegen machen vor einem festlichen Menü definitiv eine bessere Figur als ein Prosecco. Es lohnt sich, den Schaumwein immer im Kontext zu empfehlen, wenn er als Aperitif zum Einsatz kommen soll.
Mischgetränke als Aperitif-Trend
Für noch mehr prickelnde Abwechslung im Glas können Sie Ihrer Kundschaft aber auch Mischgetränke auf Schaumweinbasis als Aperitif empfehlen. Klassiker sind da zum Beispiel Aperol Spritz, Hugo oder Kir Royal. Oder aber Sie setzen auf den RTD-Trend, der von den Vereinigten Staaten aus derzeit die Weinwelt erobert und sich bei den Konsumierenden einer immer größeren Beliebtheit erfreut. RTD steht für "ready to drink". Dabei handelt es sich um alkoholische Mischgetränke, die bereits fertig gemixt sind und die man direkt genießen kann. RTDs fangen bei fertiger Weinschorle an und hören bei aufwendigen Cocktails auf. Vor allem wenn Sie junge Kundschaft für Ihren Weinfachhandel gewinnen möchten, sind RTDs ein guter erster Kontaktpunkt.
Aber Obacht: Einige RTDs haben einen recht hohen Zuckergehalt. Für Generationen, die mit Limonaden groß geworden sind, ist das kein Problem. Aber als Aperitif eignen sich solche RTDs tatsächlich nur bedingt. Schließlich hinterlässt Süße einen bleibenden Eindruck am Gaumen. Folgt danach ein Salat mit einem sehr säurebetonten Dressing, dann ist wird die Säure im Mund durch den dort noch vorhandenen Süßenachhall sehr stark betont und könnte dementsprechend unangenehm sein. Andererseits trumpfen diese alkoholischen Mischgetränke mit einem eher moderaten Alkoholgehalt auf. Genau das ist bei einem Aperitif wichtig. Schließlich soll er ja nur den Gaumen aufwecken und auf Speisen vorbereiten.
Wiederentdeckte Klassiker: Sherry
Wobei auch beim Aperitif Ausnahmen immer wieder die Regel bestimmen. Denn neben Schaumweinen und Mischgetränken erlebt derzeit auch Sherry ein Revival als Aperitif. Und dessen Alkoholgehalt kann man nun wahrlich nicht als moderat bezeichnen. Sherry gehört zu den gespriteten Weinen. Hier fügen die Produzierenden nach der Gärung Neutralalkohol mit 96 Volumenprozent hinzu. Ein Sherry Fino oder auch ein Manzanilla kommt da schon auf 15,5 Volumenprozent Alkohol, ein Pedro Ximénez auf 17 Prozent und ein Oloroso kann sogar bis zu 19 Volumenprozent Alkohol vorweisen. Moderat ist das also wirklich nicht.