In einer Zeit, in der immer weniger Menschen Wein trinken und alkoholfreie Alternativen auf dem Vormarsch sind, schlägt er die Brücke zwischen diesen beiden Welten: alkoholarmer Wein. Aber kann man mit ihm tatsächlich die Geschäfte ankurbeln?
Im Hochsommer erlebt der Abverkauf von Wein traditionell eine tiefe Delle. Vor allem an heißen Tagen mag kaum ein Mensch alkoholische Getränke konsumieren, die im Zweifelsfall den Kreislauf belasten. Für den Weinfach- und Lebensmitteleinzelhandel stellt das Jahr für Jahr erneut eine Herausforderung dar. Gerade für die Hochsommertage lohnt es sich deswegen, verstärkt auf entalkoholisierte Weine und alkoholfreie Schaumweine zu setzen. Oder auf Proxys. Es gibt aber noch eine Kategorie, mit der man bei der Kundschaft punkten kann. Alkoholarmer Wein schlägt nämlich nicht nur im Hochsommer, sondern ganzjährig die Brücke zwischen traditionellen und alkoholfreien Weinen.
Es gibt da nur ein kleines Problem. Denn bis heute wurde in keinem Weingesetz der Welt genau definiert, was alkoholarmer Wein eigentlich genau ist. Sprich: Bis zu wie viel Volumenprozent Alkohol man einen Wein alkoholarm nennen darf. Deswegen sind die vorherrschenden Eingrenzungen leider recht variabel. Der gemeinsame Nenner ist das untere Spektrum. Alkoholarmer Wein fängt bei 0,6 Volumenprozent Alkohol an. Darauf konnte sich die Weinwelt bereits ohne Abstimmung einigen. Einfach, weil alles darunter eben alkoholfrei genannt werden darf. Aber wo liegt die Obergrenze? Und genau hier gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Viele Weinfachmenschen sagen, dass alles unter 10 Volumenprozent Alkohol dazugehört. Andere sehen den Oberwert bereits bei 3,5 Volumenprozent Alkohol – was dann auch die Auswahl extrem einschränkt. Um Ihnen dann doch ein paar mehr Tipps für Ihren Verkauf an heißen Sommertagen zu geben, orientieren wir uns im Folgenden auf ein Maximum von 10 Volumenprozent Alkohol.
Klassischer alkoholarmer Wein: Weinschorle
Wenn Ihre Kundschaft an Hochsommertagen nicht auf Wein verzichten möchte, aber Alkohol aufgrund der Hitze nicht ganz so gut verträgt, dann sind Weinschorlen ideal dafür geeignet, um einen Mittelweg zu finden. Hier haben Sie dann sogar zwei unterschiedliche Verkaufsstrategien zur Auswahl. Zum einen können Sie Weine, die sich bestens für Schorlen eignen, anbieten. Das hat wiederum zwei Vorteile. Zum einen können Sie so Gewächse mit der besten Eignung und Marge gezielt offerieren. Zum anderen hat Ihre Kundschaft es selbst in der Hand, wie hoch der Alkoholgehalt der Weinschorle sein soll. Je mehr Mineralwasser, desto alkoholärmer der Wein – eine einfache Faustregel. Rebsorten wie Grüner Veltliner, Riesling oder auch Sauvignon Blanc eignen sich hervorragend für Weinschorlen. Auch Pinot Blanc, Pinot Gris oder Chardonnay können auftrumpfen, wenn sie nicht im Holzfass ausgebaut wurden.
Andererseits können Sie aber Weinschorle auch als RTD (Ready-to-drink) anbieten. Bereits fertig gemischte Weinschorlen direkt vom Weingut oder aber vom Großhändler haben den Vorteil, dass sie hervorragend anlassbezogen genossen werden können. Ob nun beim Cornern in der Stadt, während einer Party am Strand oder für den Genuss am See, im Freibad oder im Park – bei fertigen Weinschorlen entfällt das eigene Mischen und man kann sie direkt aus der Flasche genießen. Genau das macht den Genuss dann auch mobiler. Ein weiterer Vorteil: Man weiß als Konsumierender ganz genau, wie viel Alkohol man zu sich nimmt. Beim Selbstmischen kann das Verhältnis schnell nicht mehr ganz so stimmig sein, wenn man wirklich alkoholarmen Wein genießen möchte.